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  • Pharmaunternehmen erfinden KrankheitenDatum09.05.2006 13:12

    Hallo Kermit,

    ich habe mal ein bischen Gesuicht und diese schöne Erklärung zu Säure-Base-Haushalt gefunden:

    http://www.klinik.uni-mainz.de/Zentralla...ript_WS2004.pdf

    Da kann man mal sehen, was Medizinstudenten zum Thema lernen. Interessant fand ich aber, daß durch Verschiebungen des pH-Wertes auch die Elektrolyte verschoben werden. Wenn die Mediziner also nicht nach dem Säurewert schauen, kann man das dann doch auch selber machen und sich die Elektrolyte anschauen. Sind diese verändert, hat man ein überzeugend fachliches Argument, sie zum messen des pH's zu animieren .

    Gruß Zweifler

  • Was ist Wissenschaft?Datum20.04.2006 15:50
    Foren-Beitrag von zweifler im Thema Was ist Wissenschaft?

    Hallo Karl,

    wie jedes Werkzeug, läßt sich auch die Wissenschaft zweckentfremden. Doch daß heute keine (oder kaum noch) ernsthafte Wissenschaft praktiziert wird, dem will ich widersprechen. Immerhin sind wir (auch wenn es nur, wie du sagst, 3% ernsthafte Wissenschaftler gibt) aus der Zeit der Sippenhaft raus. Gerade deshalb müssen wir, um nicht die wenigen ernsthaften Wissenschaftler mit den anderen in ein Boot zu werfen, hier unterscheiden.

    Da es hier vor allem um Medizin geht, will ich mich mal auf dieses Feld beschränken. Als Konrad Röntgen die Röntgenstrahlen entdeckte und sie für die Medizin anwendbar machte, dachte er z.B. nicht an die zukünftige Entwicklung von Computertomographen und die Anwendung dieser in der GNM. Auch die Entwicklung der CTs ist eine Leistung ernsthafter Wissenschaftler. Daß jedoch Röntgenstrahlen auch schädlich sind fand man erst später raus. War Röntgen nun deshalb ein schlechter oder guter Forscher?

    Auch die Wissenschaftler, die Computer entwickelten dachten nicht ans Internet oder an die medizinische Möglichkeit, diese mit Röntgenstrahlen zu einem mächtigen diagnostischen Instrument weiterzuentwickeln. Wissenschaft ist eben ein Prozeß, der gutes und schlechtes Abwerfen kann, den man kritisch betrachten muß und bei dem man oft nie weiß, was am Ende bei rauskommt; wo die Entwicklung noch hingeht.

    Forschung kann billig und teuer sein. Um beim Beispiel des CTs zu bleiben oder beim Elektronenmikroskop, so etwas kann man ohne finanziellen Background nicht entwickeln und diese zwei Beispielentwicklungen wird hier wohl kaum jemand anzweifeln.

    Um die guten Wissenschaftler zu motivieren, darf man nicht pauschal auf alle draufhauen. Man muß die guten Entwicklungen würdigen und die neuen gespannt (aber auch kritisch) verfolgen. Aber auch aus anfangs gut gedachten wissenschaftlichen Erkenntnissen können sich schreckliche Entwicklungen ergeben (Beispiel Atombombe). Dabei ist es nicht immer alleinige Schuld der Wissenschaftler, daß sich auch negative Folgen aus ihren Forschungen entwickeln. Der Benzinmotor hat sich zur Umweltkatastrophe entwickelt und das konnte damals niemand ahnen; jedoch sind wir für einen schnellen Rettungswagen nach einem Unfall dankbar.

    Und nach einem solchen Unfall sind wir über einen gut ausgebildeten und nach modernen Erkenntnissen praktizierenden Chirurgen auch dankbar (der gehört ebenfalls zu den Schulmedizinern!). Die Methoden, mit denen neue chirurgische Verfahren (z.B. zur Versorgung von Knochenbrüchen) entwickelt werden unterscheiden sich kaum bis gar nicht von den Methoden anderer medizinischer Forschungen. Auch hier würde ich empfehlen nicht das Kind mit dem Bade auszuschütten und zu Pauschalisieren.

    Wenn das Forum der Wissenschaft dienen will, dann nur indem man die Methoden der Wissenschaft rein hält, indem man kritisch das aktuell (aber nicht ablehnend, den wir wissen nicht wo es sich hinentwickelt) beobachtet, das falsche benennt und (das wichtigeste) das richtige nicht diskreditiert.

    Um auf Röntgen zurückzukommen, die Krebsbehandlung von Röntgenstrahlen wird hier abgelehnt, die Diagnostik mit CTs befürwortet. War er nun deshalb ein guter oder ein schlechter Forscher?

    Gruß Zweifler

  • Was ist Wissenschaft?Datum20.04.2006 13:29
    Thema von zweifler im Forum Informationen, Dateien

    Beim Lesen der Beiträge wird immer wieder sehr pauschal von Wissenschaft oder von Wissenschaftlern geredet. Dabei gehen hier die wenigsten ins Detail und unterscheiden z.B. einen Physiker, Biologen oder Mediziner voneinander. Andererseits ist z.B. der Computer vor dem ich und jeder von euch sitzt ein Produkt der Wissenschaft und er funktioniert. Deshalb sollte man (meiner Meinung nach) hier differenzieren. Und wie wichtig hier eine genaue Beschreibung ist, kann man in den Forenregeln nachlesen, den dort wird ja gefordert, daß:

    „Dabei werden von den Forenmitgliedern nachprüfbare und wissenschaftlich belegbare Fakten zusammengetragen und veröffentlicht. Es geht um Wissenschaft, Fakten und Zusammenhänge, um Leben und Zukunftsfähigkeit von Menschheit.“
    Ich habe den Threat hier aufgemacht, um das Thema Wissenschaft was ist wahr und was ist unwahr besser zu diskutieren.

    Doch was ist Wissenschaft? Alleine bei dieser Frage scheiden sich die Geister, grob gesagt jedoch ist Wissenschaft ein Prozeß, bei dem man von weniger Wissen zu mehr Wissen gelangt. Dabei hat sich mit der Zeit bewiesen., daß besonders die Methoden (also die Art, wie ich Wissen erlange) ein entscheidender Punkt ist, um Wissenschaft von z.B. Religion zu trennen.

    Dabei spielt u.a. auch die Statistik eine große Rolle, die oft kritisiert wird. Wie jedes Werkzeug läßt sich die Statistik jedoch nicht nur dazu benutzen, um Ergebnisse zu Manipulieren, sondern auch um versteckten hinweisen auf die Spur zu kommen. Man kann z.B. nicht vorausbestimmen ob man einen Unfall hat, wenn man von Berlin nach München fährt, ob man ein SBS bekommt nach einer Konfliktsituation oder ob man eine Infektion bekommt, wenn man z.B. von einem Menschen mit grippalen Infekt angehustet wird.

    Anders ist jedoch es jedoch in den drei Beispielne, wenn der Fall eingetreten ist. Wenn der Autofahrer einen Unfall hat (der Patient A ein SBS nach Konflikt, oder Patient B einen grippalen Infekt nach Ansteckung) sagt das aber immer noch nicht über die Schwere der Folgen aus.

    Das bedeutet aber auch, daß wenig in der Welt vorhersagbar ist (auch das Wetter ist da ja sehr widerspenstig). Anders jedoch sind Wahrscheinlichkeiten vorhersagbar, die nicht den individuellen Verlauf, wohl aber das individuelle Risiko bezeichnen.

    Gruß Zweifler

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