http://www.br-online.de/umwelt-gesundhei...pe/pandemie.xmlWie sich Bayern auf eine Pandemie vorbereitet
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Schulen schließen, Medikamente verteilen
Der bayerische "Influenza-Pandemie-Rahmenplan" sieht nach den Worten des bayerischen Verbraucherministers Werner Schnappauf (CSU) Maßnahmen wie die Schließung von Kindergärten und Schulen oder Absagen von Großveranstaltungen vor. Auch die Verteilung von 1,9 Millionen Therapieeinheiten antiviraler Medikamente sei in dem Notfallplan geregelt. Damit sei eine fundierte Grundversorgung der bayerischen Bevölkerung sichergestellt, die sich an den Empfehlungen der Weltgesundheitsorganisation (WHO) und der EU orientiere. Die Behörden rechnen im Falle einer Influenza-Pandemie mit bis zu 12,3 Millionen angesteckten Menschen in Bayern. Nur jeder zweite davon würde allerdings so schwer erkranken, dass er einen Arzt aufsuchen muss. Der Entwurf zum bayerischen Pandemieplan soll jetzt noch mit Verbänden abgestimmt werden.
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Checkliste für Krankenhäuser
Für den Fall, dass sich Menschen mit dem Virus der Tierkrankheit Vogelgrippe anstecken, hat das bayerische Gesundheitsministerium einen Katalog von Maßnahmen an Krankenhäuser, Gesundheits- und Veterinärämter verschickt.
Mediziner sollen so leichter entscheiden können, wann von einem Vogelgrippe-Anfangsverdacht auszugehen ist. Werde ein solcher Verdacht festgestellt, schreibe die Anleitung einen genauen Handlungsablauf vor, so Schnappauf: zum Beispiel Influenza A-Schnelltests, Speichelproben, die Isolierung und natürlich die Behandlung des Patienten.
Pandemieplan auf nationaler Ebene
Das Robert-Koch-Institut (RKI) geht in seinem deutschlandweiten Pandemie-Plan davon aus, dass ohne Vorsorgemaßnahmen allein in Deutschland zwischen 48.000 und 160.000 Menschen sterben würden.
Derzeit sei Deutschland nicht ausreichend auf eine mögliche Vogelgrippe-Pandemie vorbereitet das Robert-Koch-Institut hatte deshalb empfohlen, Medikamentenvorräte für mindestens 20 Prozent der Bevölkerung bereit zu halten. Laut RKI liegen die Länder teilweise aber deutlich hinter dieser Vorgabe zurück: Berlin, Brandenburg und Mecklenburg-Vorpommern haben nur für 6 bis 8 Prozent der Bevölkerung antivirale Medikamente wie Tamiflu gelagert. In Bayern seien es 15 Prozent, in Nordrhein-Westfalen 30 Prozent.
Die bayerische Staatsregierung hat inzwischen beschlossen, den Vorrat an antiviralen Medikamenten aufzustocken. Statt 15 sollen künftig 20 Prozent der Bevölkerung versorgt werden können.
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http://www.rki.de/cln_011/nn_226928/DE/C.../Influenza.html
Influenza
Meldepflichtig
Influenzapandemieplanung
* Nationaler Influenzapandemieplan Teile 1-3 (Juli 2005)
* Pressemitteilung "Nationaler Pandemieplan veröffentlicht" [11.01.2005]
* Influenza: Pandemieplan publiziert, Epid Bull 02/05
* FAQ zum Influenzapandemieplan
* Pandemieplanung bei Betrieben und Unternehmen
* Pandemieplan Ausland des Auswärtigen Amtes
* WHO global influenza preparedness plan 2005
* Europäische Kommission zu Influenza und Pandemieplanung
* Eurosurveillance Weekly vom 17.11.2005 zum Stand der Pandemieplanung in Europa
* Website der US-Regierung zur Pandemieplanung
* Geflügelpest (aviäre Influenza)
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siehe auch:
http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag2.../influenza.html
u.a.:
http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag2...n-influenza.pdf
R. Bornemann:
Influenza-Pandemien des 20. Jahrhunderts im Überblick –
besteht die Möglichkeit einer Wiederholung der Pandemie von 1918 ?
GMDS/DAE-Jahrestagung 2005, Freiburg, 14./15.9.05
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"Eine zeitgerechte Impfung gegen einen aufkommenden pandemischen Stamm ist aufgrund langwieriger
Produktionsmethoden kaum möglich. Der alternative Einsatz von Virostatika ist ggü. H5N1 allerdings erst
in vitro bzw. im Tiermodell belegt. Immerhin zeigen Modellierungen, dass auch mit nur partiell wirksamen
Virostatika, als Ergänzung anderer Maßnhmen, ein Ausbruch noch in einen kontrollierbaren Bereich
gebracht werden kann.
In dieser insgesamt unbefriedigenden Situation kommt der Surveillance eine ganz besondere Bedeutung
zu, um in einem drohenden pandemischen Umfeld frühzeitig Ausbrüche entdecken zu können (im Vorfeld
bereits z.B. mittels Beachtung einer Exzessmortalität oder Altersverschiebung der Opfer)
Einschätzung und Ausblick
Aktuell bei Vögeln zirkulierende Influenza-A-Viren vom Typ H5N1 sind für den Menschen potentiell
hochvirulent, ähnlich wie H1N1 1918. Falls H5N1 von Mensch zu Mensch übertragbar wird, ist daher
prinzipiell eine Wiederholung der Pandemie von 1918, oder auch „nur“ einer wie von 1957 bzw. 1968,
möglich.
Das therapeutische Arsenal hat sich seither deutlich verbessert, steht aber im Pandemiefall nicht
ausreichend zur Verfügung. Eine Impfabriegelung ggü. einem aufkommenden Pandemiestamm käme
wohl zu spät und wäre überdies auch von der Effektivität noch ungewiss."
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http://www.uni-bielefeld.de/gesundhw/ag2...e_influenza.pdf
Vortrag R. Bornemann 9.11.09: "Von der Vogelgrippe zur Influenza-Pandemie"
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Gruß
Antarius