"Um das Gesundheitssystem zu finanzieren, zieht Gesundheitsministerin Ulla Schmidt auch einen Solidaritätszuschlag in Betracht. [...] Im Deutschlandfunk erklärte Schmidt, das deutsche Gesundheitssystem sei exzellent, „das kostet Geld.“ "
Versicherungsvertreter verkaufen Versicherungen! Staubsaugervertreter verkaufen Staubsauger! Warum sollte ein Volksvertreter aus der Art schlagen? (D.Hildebrandt)
Hihi, auch wahr. Folgendes noch zu den explodierenden Medizinkosten.
Viele von euch werden diese Story kennen: Der bekannte Kulturkritiker Ivan Illich wurde Mitte der 90er von Stefan Lanka über die HIV-Lüge informiert. Nach gründlichem Studium der Unterlagen sagte er S. Lanka im Rahmen einer privaten Veranstaltung, daß er sich von der Richtigkeit von Lankas Ausführungen überzeugt habe. Er wolle sich aber diesem Kampf nicht verschreiben, da die Menschheit möglichst bald untergehen müsse, um wenistens den Rest der Schöpfung zu retten.
Was hat Illich zu diesem Zyniker werden lassen? Im Vor- oder Nachwort einer Neuauflage von "Die Nemesis der Medizin", die ebenfalls in den 90ern erschien, hat Illich sinngemäß ausgeführt: Sehr viele Menschen und fast alle Intellektuellen haben mein Buch damals gelesen, aber bewirkt hat es nichts, im Gegenteil ist alles noch viel schlimmer geworden.
Denn bereits in der Erstauflage ca. 1975 hatte er folgendes geschrieben: Die heutigen Medizinsysteme haben die Grenzen dessen, was erträglich ist, bereits überschritten.
Wie unerträglich und unbezahlbar der Medizinbetrieb 30 Jahre später sein muß, ist dann auch klar, und wird durch verzweifelte Aussagen wie die von Frau Schmidt ständig bestätigt. Es gibt auch - u.a. im neuen Vogelgrippebuch - schöne Vergleiche dazu, welches Volumen der medizinisch-industrielle Komplex bereits angenommen hat und daß hier quasi die Kriege der Gegenwart und Zukunft geführt werden - der militärisch-industrielle Komplex fällt demgegenüber immer weniger ins Gewicht.
Den Betreff versteh ich nicht ganz. Den Vergleich mit früheren Gesundheitsministern hält sie ganz gut stand, und daß die "Fragen zur Arzneimittelversorgung aufgegriffen werden müssen" und daß alle Einkommen (also auch Privatversicherte mit höherem Einkommen) zur Finanzierung der Riesenkosten zukünftig mehr herangezogen werden müssen, finde ich gar nicht so schlecht. Jedenfalls gerechter wie bisher. Was will man vorerst mehr erwarten? In gewissen Sinne sind das, in Anbetracht dieser mächtigen Lobbyisten-Clique, auch klein-kleine Schritte...Und mit dem Ärztefeind Nr.1 Prof. Karl Lauterbach im Hintergrund habe ich die Hoffnung, daß sich noch mehr ändert. Obs mehr oder weniger Ausgaben werden, erstmal gerechter sollte das System werden. Bei BR3 "Münchner Runde", oder Phoenix "Unter den Linden",weiss nicht mehr genau, letzte Woche hat er doch tatsächlich gewagt, das Versagen der Medizin bei den Volkskrankheiten an den Pranger zu stellen, ich traute meinen Ohren kaum. Kurt Blüchels Werk hat sich wohl rumgesprochen...
Anscheinend verschreiben die Ärzte wegen Budgetlimit etc...nun mehr voll zuzahlungspflichtige Medikamente, wie ich im Bekanntenkreis gehört habe. d.h. man zahlt teure KK-Beiträge, muss aber trotzdem mehr zuzahlen. Das ist erstmal Mist, aber ob man diese Medikamente wirklich braucht oder überhaupt was taugen? Im Grunde sind das doch Pharma- und Ärztefeindliche Vorkommnisse, WENN man als Bürger diese vom Arzt verschriebenen Rezepte in die Tonne schmeissen würde. Wenn sie nicht gerade lebensnotwendig sind. Aber diese bekommt man doch erstattet, abzüglich Eigenanteil, oder? Bin da nicht auf dem Laufenden.
Daß die SPD nun derart mies abgeschnitten hat in B-W, versteh ich nun nicht so ganz. Weil den Oberlobbyisten der CDU und vor allem FDP trau ich einschneidende Maßnahmen bei den gewaltigen Krankheitskosten von bald 300 Mrd. € nicht zu.
Die Erkenntnis der eigenen Unwissenheit ist der erste Schritt zur Weisheit
Die Schmidt ist ja auch ganz dicke mit der Kurthsippe (siehe Focus dieser Woche). Das RKI ist schon ein schräger Haufen, wissen aber gut für sich zu sorgen. Lauterbach ist doch auch nur ein Pseudokritiker. Jetzt sollen wir alle in einen Topf einzahlen und dafür einen Gutschein bekommen, bin schon gespannt was die sich noch für Schwachsinn einfallen lassen.
In Antwort auf:Anscheinend verschreiben die Ärzte wegen Budgetlimit etc...nun mehr voll zuzahlungspflichtige Medikamente, wie ich im Bekanntenkreis gehört habe. d.h. man zahlt teure KK-Beiträge, muss aber trotzdem mehr zuzahlen. Das ist erstmal Mist, aber ob man diese Medikamente wirklich braucht oder überhaupt was taugen? Wenn sie nicht gerade lebensnotwendig sind. Aber diese bekommt man doch erstattet, abzüglich Eigenanteil, oder? Bin da nicht auf dem Laufenden.
Vielleicht hilft dieser Link (mit Folge-Links) zur Klärung? http://www.zyladesign.com/pro-arznei/con...festbetrag.html Seit das Gesundheitsreformgesetz von 1989 in Kraft trat, gibt es Festbeträge für Arzneimittel. Sie sollen eine wirtschaftliche und qualitativ hochwertige Therapie gewährleisten und die Versichertengemeinschaft vor überhöhten Preisen schützen. Die gesetzlichen Krankenkassen übernehmen die Kosten für verordnete Arzneien nur bis zum jeweiligen Festbetrag. Verschreibt der Arzt ein Medikament, dessen Preis über dem Festbetrag liegt, muss der Versicherte die Differenz entrichten – zusätzlich zur gesetzlichen Zuzahlung und auch dann, wenn er von der Zuzahlung befreit ist. Die Ärzte sind verpflichtet, ihre Patienten darüber zu informieren. Zulässig sind laut Gesetz Festbeträge für Arzneimittel mit identischen oder pharmakologisch vergleichbaren Wirkstoffen und für Arzneistoff- Kombinationen mit einer therapeutisch vergleichbaren Wirkung. Am 1. April 2004 gab es 416 Festbetragsgruppen mit insgesamt 391 Wirkstoffen oder Kombinationen. Seit die Spitzenverbände der gesetzlichen Krankenkassen die Festbeträge erneut gesenkt haben, müssen Versicherte bei 2.125 Präparaten draufzahlen. Die Natur kann letztlich ohne den Menschen leben, aber der Mensch nicht ohne die Natur.