Ihr Bericht in den Stuttgarter Nachrichten vom 24. Mai 06 "Mit eitrigen Zähnen gegen die Weltverschwörung"
Die Verhandlung beim Landgericht Stuttgart war in vielerlei Hinsicht interessant und spannend, aber für uns Prozeßbeobachter eher unbefriedigend. Nicht, weil sowohl Dr. Lanka (der ein Virusentdecker ist und nicht nur im wissenschaftlichen Konsens zum Virusentdecker gemacht wurde) als auch die Öffentlichkeit erst iam Tag der Verhandlung erfuhr, dass "lediglich" die Frage der Verhandlungsfähigkeit von Dr. Lanka vom 14. April auf der Tagesordnung stand, sondern, weil auch nach der Urteilsbegründung unklar blieb, wer letztendlich darüber zu entscheiden hat ob jemand verhandlungsfähig oder -unfähig ist. Der behandelnde Arzt , ein anderer Arzt oder doch ein Gericht ? Und was ist mit der ärztlichen Schweigepflicht, ist die automatisch aufgehoben wenn es nicht um Arbeitsunfähigkeits- sondern um Verhandlungsunfähigkeit geht ? Gelten hier unterschiedliche Kriterien ? Welche und warum ? Beim Amtsgericht Stuttgart entschied man sich dafür, die ärztliche Bescheinigung vom Tisch zu wischen ohne es Dr. Lanka mitzuteilen, woraufhin man sich dann die Freiheit nahm (oder man hat sie vom Amts wegen, was unklar blieb) einen Strafbefehl ohne Verhandlung auszustellen. Das LG Stuttgart war der Meinung, wer vom Gericht was will, muss Beweise bringen, ärztliche Bescheinigung reicht da nicht aus. Unklar blieb wer im Verdacht stand "gemogelt " zu haben, die behandelnde Ärztin oder Dr. Lanka. Nun hat sich herausgestellt, dass niemand gemogelt hat und Dr. Lanka verhandlungsunfähig war. Aber auch hier hat das Gericht und kein Arzt entschieden.
Dass das HIV und auch das H5N1 (u. A.) nicht nachgewiesen sind sondern lediglich im wissenschaftlichen Konsens als nachgewiesen gelten, ist in der Politik, unter den internationalen Wissenschaftlern und auch in immer breiteren Teilen der Bevölkerung bekannt. Wem ein Konsens statt des Virus reicht,wem die Vermutungen es müsste auch krankmachend sein das Konsens, reichen, der arbeitet damit ohne Beweise zu haben und auch ohne welche vorzulegen. Man verteidigt seinen wissenschaftlichen Konsens mit Worten und indirekten Nachweisen , entwickelt Therapien , Medikamente und Impfstoffe, bietet sie an oder kauft sie ein. Gesetze, die so ein Vorgehen nicht dulden sollen, haben wir. Gesetze die uns vor Steuergeldverschwendung schützen sollen haben wir. Gesetze die unsere Gesundheit und Unversehrtheit auf dem Papier garantieren, haben wir. Gesetze die Risiko/Nutzenanalysen verlangen haben wir. Nun muß man sie noch mit "Leben" füllen und umsetzen, ihre Nichteinhaltung sehen wollen und ahnden.
Wie man etwas durch Weglassen völlig anders erscheinen läßt zeigt der Zitat aus der Petition von Dr. Lanka. Der veröffentlichte Halbsatz geht nach dem Komma noch weiter und lautet: "In seiner Funktion als Gesundheitsleiter befindet sich der Pandemiebeauftragter der Stadt Stuttgart, Herr Dr. Thomas Schönauer in der Gesundheitsamtstradition, die nicht erst mit dem Jahr 1945 beginnt, von der aber angenommen wird und wurde, dass diese Tradition des "alles mitmachen" bei den Bediensteten der Stadt Stuttgart überwunden war."
Für wen ist es beleidigend wenn die Tradition überwunden wurde ? Hätte das Gesundheitsamt die Tradition nicht überwinden sollen ? Hat Dr. Lanka etwas Unwahres behauptet ? Wo konkret ? Man darf gespannt sein ob das Amtsgericht Stuttgart das tut was Richters Kindermann festgestellt hat : "Wer vom Gericht was will der muss Beweise bringen." Auf die Beweise für die "wissenschaftliche Konsense die Viren genannt werden", auf die Beweise dafür, dass sie zweifelsfrei die ihnen angelastete, bestimmte Krankheit tatsächlich und alleine verursachen, auf die Beweise über durchgeführte Risiko/Nutzenanalysen und die Ergebnisse auch und insbesondere für das Tamiflu werden wir bis zur Verhandlung beim Amtsgericht Stuttgart warten müssen. Denn von diesen Beweisen oder ihrem Fehlen hängt es doch wohl ab, wer Grund hat beleidigt zu sein - die Menschheit oder Hr. Dr. Schönauer.
Ich behalte mir vor diesen Brief im Internet zu veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen Elena Pichler 74535 Mainhardt
Mit eitrigen Zähnen gegen die Weltverschwörung Biologe stemmt sich gegen "HIV-Lüge und Vogelgrippe-Schwindel" - Nun hat er eine Beleidigungsklage am Hals
Wie hat sich der promovierte Diplombiologe Stefan Lanka am 14. April gesundheitlich gefühlt? Dieser Frage ging die 38. Kleine Strafkammer des Landgerichts anderthalb Stunden lang nach. Doch hinter einer vereiterten Zahnwurzel und neben einem Beleidigungstatbestand taten sich die Abgründe eines möglicherweise millionenfachen Verbrechens gegen die Menschheit auf.
Eigentlich, so betont Richter Kindermann geht des diesmal vor Gericht allein um die Frage, ob nach einem Strafbefehl Lanka wegen Beleidigung dessen Einspruch mit Recht verworfen wurde oder nicht. Lanka, der sich gerne "Virologe und Virusentdecker" nennt, wird seinerseits nicht müde, seine Geschichte von der großen Verschwörung des Staates und der Pharmaindustrie, vom organisierten Verbrechen gegen die Menschheit, von der HIV-Lüge, vom Impf-Betrug und vom Vogelgrippe-Schwindel zu erzählen. "Ich will den Schöffen nur kurz erklären, um was es geht", setzt Lanka mehrmals zu langatmigen Erläuterungen an. Es gehe nicht um Eierdiebstahl, sondern um ein groß angelegtes Verbrechen. "Auch wenn man mich jetzt für verrückt hält." Als Student in Konstanz hat der heute 42-jährige Lanka in einer Meeresalge ein neues offenbar völlig ungefährliches Virus entdeckt. Und deshalb hat sich seit 1990 das Weltbild des Stefan Lanka radikal gewandelt. Für den "Virusentdecker" gibt es von diesem Zeitpunkt an nur noch ungefährliche Viren und damit kein Aids-Virus, keine Vogelgrippe und keine Pandemie.
Seit Jahren verbreiten Lanka und etliche Mitstreiter diese Botschaft. Bundeskanzler, Ministerpräsidenten und fast alle Parlamente werden mit Briefen bombardiert. Am 26. September 2005 beschwert sich Lanka beim Petitionsausschuss im Stuttgarter Landtag in einem 16-seitigen Schreiben über die Stadt Stuttgart und Dr. Thomas Schönauer, den damaligen Leiter des Gesundheitsamtes, sie hätten wegen der Pandemie unbegründet Panik geschürt und für die Anschaffung des "massiven Zellgiftes Tamiflu" 670.000 Euro vergeudet.
Auf Seite 14 der Petition stellt Lanka Schönauer in eine "Gesundheitsamtstradition, die nicht erst im Jahr 1945 beginnt". Schon zuvor hätten in deutschen Gesundheitsämtern verantwortungslose Wissenschaftler vorgeblich wissenschaftlich begründete Tatsachenbehauptungen über angeblich unwertes Leben durchgesetzt. Weil Lanka damit Schönauer aber in eine Reihe mit Euthanasieärzten gestellt habe, reichte das Rechtsamt der Stadt am 17. Oktober 2005 einen Strafantrag wegen Beleidigung ein. Am 9. Dezember erging gegen den arbeitslosen Lanka ein Strafbefehl von 30 Tagessätzen zu je 50 Euro.
Lanka reagiert darauf doppelt. Er erhebt Einspruch, außerdem erstattet er am 15. Dezember gegen Schönauer und den Rechtsamtsleiter Strafanzeige wegen versuchten Mordes und Verbrechen gegen die Menschlichkeit. Während die Anzeige von der Oberstaatsanwaltschaft umgehend zurückgewiesen wird, soll es am 14. März 2006 vor dem Amtsgericht zur Verhandlung wegen Beleidigung kommen. Doch Lanka erscheint nicht. Und weil sein ärztliches Attest nicht begründet ist, wird sein Einspruch gegen den Strafbefehl verworfen.
War das rechtens? Wort- und detailreich schildert Lanka vor dem Richter Kindermann seine Leidensgeschichte am 13. und 14. April mit einer vereiterten Zahnwurzel, schweren Schmerztabletten, Fieberschüben. Soger einer von Lankas langjährigen Mitstreitern gegen die Weltverschwörung wird als Zeuge gehört und beschreibt, wie ihm am Telefon in Dortmund die Stimme von Lanka so schwach und verändert vorkam.
Vielleicht weil der arbeitslose Zeuge freimütig bekennt, in der Vergangenheit selbst schon mehrfach wegen Richterbeleidigung vor Gericht gestanden zu haben, zeigt sich Kindermann beeindruckt. Er verweist den Beleidigungsfall Lanka zur Verhandlung ans Amtsgericht zurück, verkneift sich ausdrücklich aber eine Bemerkung zu Sache. "Ich bin nur froh, dass ich diese Verhandlung nicht leiten muss". sagt Kindermann. Klaus Eichmüller
Ihr Bericht in den Stuttgarter Nachrichten vom 24. Mai 06 "Mit eitrigen Zähnen gegen die Weltverschwörung"
Sehr geehrter Herr Eichmüller,
im Vergleich zu allerlei grobem Unfung, den ich schon über das Anliegen des Dr. Stefan Lanka gelesen habe, hält sich Ihr Bericht noch "relativ" gut an die Tatsachen. Dafür danke ich Ihnen. Dass Sie versuchen, das Ganze mehr oder weniger ins Lächerliche zu ziehen, ist vermutlich dem Zeitgeist geschuldet. Was Sie bitte künftig beachten wollen, ist folgendes: Sie schildern die Virusentdeckung durch Dr. Lanka als eine Art Erleuchtung ("Weltbild radikal gewandelt"), In Wirklichkeit gab diese Entdeckung nur den Anstoß, um wissenschaftlich weiter zu suchen: Wie sieht es eigentlich mit den anderen Viren aus? Zu diesem Zweck hat Dr. Lanka Berge von wissenschaftlicher Literatur zunächst über HIV, später auch über andere angeblich gefährliche Viren durchforstet. Ergebnis: Die gefährlichen Viren sind alle nur "Interpretationen" (oder wie Ulla Schmidt zu HIV einräumte: Ein internationaler wissenschaftlicher Konsens), sie wurden nie direkt nachgewiesen, auch wenn im Titel vieler Publikationen irreführend von "Isolation" die Rede ist. Erst nachdem dies feststand, hat Dr. Lanka öffentlich darauf hingewiesen, mit der Bitte ihm nicht zu glauben, und wenn möglich, ihn zu widerlegen. Eine solche Widerlegung, d.h. das Erbringen direkter Nachweise von für Mensch oder Tier gefährlichen Viren, wurde des öfteren versucht, bis heute aber ohne Erfolg.